Christoph Schmid schreibt über die Veranstaltung:
"Um auch mit den Betroffenen und Interessierten ins Gespräch über Inklusion zu kommen, veranstalteten wir am gestrigen Thementag abends eine Podiumsdiskussion in Mindelheim. Gemeinsam mit Takis Mehmet Ali und Volkmar Thumser und den Gästen gingen wir der Frage nach, ob das Bundesteilhabegesetz ein Meilenstein auf dem Weg zur gelungenen Inklusion ist. Dass Leistungen für beeinträchtige Menschen seit 2023 nicht mehr als "Almosen" zu betrachten sind, sondern als einklagbare Rechtsansprüche gelten, kann sicherlich als ein Meilenstein betrachtet werden. Und dennoch sind sich die meisten einig, dass noch viel getan werden muss, um diese Leistungen auch schnell und direkt zu den Betroffenen zu bringen. Hier stehen uns teilweise länderspezifische Regulatorien im Weg, aber auch ein hoher Verwaltungsaufwand und Personalnot. Der Vorsitzende des Gehörlosenvereins Günzburg/Neu-Ulm, Peter Schweizer, wies beispielsweise darauf hin, dass Leistungen für Simultandolmetscher:innen für die Gebärdensprache oft einen langen zeitlichen und organisatorischen Vorlauf haben, was Teilhabe im Alltag erschwert. Gut, dass die Veranstaltung von Simultandolmetscher:innen begleitet war, so konnten wir Teilhabe vor Ort verwirklichen! Es freut mich, dass auch Vertreter:innen verschiedener Einrichtungen und Werkstätten den Weg zu uns gefunden haben. Werkstätten bilden einen wichtigen Baustein auf dem Weg zu Inklusion. Mit unserem Thementag haben wir unsere Anerkennung für diesen Bereich zum Ausdruck gebracht. Als Sozialdemokraten wünschen wir uns Werkstätten und Wohnformen, die flexibel auf Bedarfe eingehen können und durchlässig organisiert sind. Menschen mit Einschränkungen, ihre Einrichtungen und Werkstätten sollen ein selbstverständlicher Teil der Bevölkerung sein. Wer für oder mit Menschen mit Einschränkungen lebt oder arbeitet, bitte ich: bleiben Sie bei den Menschen - das eint uns!"