Nach Jahren der Verpachtung kann die Stadt Mindelheim seit 2021 wieder über die Mindelburg verfügen. Die Geschichte und Bedeutung des Wahrzeichens sind unbestreitbar. Die Mindelburg wird mit vielen Visionen in Bezug auf ihre Nutzung assoziiert, wobei das Burg- und Stadtmuseum an erster Stelle steht. Bislang hat jedoch keine Abstimmung/Beschlussfassung im Gremium oder eine Bürgerumfrage zur Nutzung stattgefunden. Es fand keine Beleuchtung vom Projekt Mindelburg aus wirtschaftlichen Aspekten statt, noch wurde die Möglichkeit von einem Zweckverband mit Bezirk oder dem Land Bayern geprüft. Die Stadtverwaltung mit Kulturamtsleiter konzentriert sich bei der Planung und Visionierung auf die Möglichkeit, dass Touristen einen ganzen Tag auf dem Gelände der Mindelburg verbringen und Events auf dem Gelände veranstaltet werden können. Die Überlegung, wie die Kaufkraft von Touristen in die Innenstadt gelenkt werden kann spielt dabei keine Rolle. Wir sind der Meinung, dass die Mandatsträger der SPD den richtigen Zeitpunkt gewählt haben, eine sachliche Aussprache und Analyse zu fordern, bevor ein Beschluss gefasst wird. Die Stadträte tragen eine große Verantwortung gegenüber allen Bürgern und bei der Zukunftsplanung der Stadt. Selbst wenn der Beschluss "nur" den Auftrag für eine Machbarkeitsstudie bis Frühjahr 2025, sowie die Kenntnisnahme der Sanierungskosten in Höhe von ca. 15 Millionen Euro umfasst, ist nicht davon auszugehen, dass die Fördergelder in den kommenden Jahren unverändert in unsere Region fließen werden und die Sanierungskosten bei 15 Millionen Euro bleiben. Vom Land Bayern wurde für die Sanierung der Mindelburg 600.000 € zugesichert. Unaufschiebbare Sanierungsarbeiten können mit diesem Geld getätigt werden. Ein vorzeitig getroffener Entscheidungsprozess aufgrund eines selbstauferlegten Zeitdrucks ist falsch und kann entscheidende infrastrukturelle Aufgaben der Stadt Mindelheim blockieren.